Wer sind die Gemeinderäte in Baden-Württemberg?

März 24, 2009

Studie der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl: "Wer sind die Gemeinderäte in Baden-Württemberg? - Sie sind mittelständisch, ortsverbunden und aktiv"


An der Hochschule Kehl wurde eine Studie zur Situation der Gemeinderäte in Baden-Württemberg durchgeführt.   70 Studierende der Hochschule Kehl haben sich mit der Situation der Gemeinderäte in Baden-Württemberg beschäftigt und befragten 3.557 Gemeinderäte in 163 Gemeinden in Baden-Württemberg.

Hier finden Sie die Gemeinderatsstudie Pressemitteilung und die umfassende Studie Gemeinderatsbefragung.

Anbei einige Ergebnisse:

  • Gemeinderäte sind mittelständisch, ortsverbunden und aktiv
  • Sie sind nach wie vor überwiegend männlich und verfügen über das eigene Heim hinaus oft über weiteren Grundbesitz und sind damit „gut situiert“
  • die in den Gemeinderatsgremien vertretenen Berufsgruppen sind nicht repräsentativ für den Durchschnitt der Bevölkerung.
  • ein Drittel der Gemeinderäte im Jahr 2004 sind neu in den Gemeinderat gekommen
  • In Baden sind durchschnittlich mehr „politische“ Bürgermeister im Amt


Aus Sicht der Gemeinderäte waren folgende Punkte für Ihre Wahl ausschlaggebend:

  • 33,3 % Engagement in Vereinen und Verbänden
  • 44,1 % Bekanntheitsgrad ihrer Person durch Familie und Beruf
  • 6 % der Gemeinderäte gaben ihre Parteiaktivität als Hauptgrund für den Wahlsieg an


Weitere Ergebnisse:

  • Nahezu 100 % der Gemeinderäte sind Mitglied in einem Verein
  • Der wichtigste Beweggrund für ihr kommunales Engagement war, dass sie sich befähigt fühlten, etwas für das allgemeine Wohl der Bürger zu tun
  • Der zweithäufigste Beweggrund ist für 23 % die Aufforderung von Parteimitgliedern bzw. -freunden zur Kandidatur


Welche Gruppen oder Personen üben in der Gemeinde einen besonderen Einfluss auf die Kommunalpolitik aus:

  • die öffentliche Meinung und die Medien würden einen großen Einfluss auf die Kommunalpolitik ausüben
  • Unternehmern
  • Parteien, Vereinen und dem Einzelhandel


Den größten Einfluss auf die Beschlüsse des Ratsgremiums haben:

  • Der Bürgermeister
  • die Verwaltung und Experten
  • Sprecher der Mehrheitsfraktionen oder die Sprecher der Fraktionen.


Wie hoch schätzen die Gemeinderäte ihren persönlichen Einfluss auf kommunalpolitischen Entscheidungen:

  • 70,5 % an, sie hätten einen gewissen Einfluss
  • 20,75 % sie hätten einen geringen Einfluss
  • 7,9 % einen starken Einfluss
  • 0,85 % keinen Einfluss


Schwierigkeiten bei der Ratsarbeit:

  • 76 % Gängelung der Gemeinde durch staatliche Gesetze und Verordnungen
  • 72 % unzulänglichen Informationen des Rats durch die Verwaltung
  • 71 % Profilierungsstreben einzelner Ratsmitglieder
  • 63 % Informationsvorsprung der Verwaltung
  • 58 % zeitliche Überlastung der Ratsmitglieder



Zeitaufwand für die Ratsarbeit

  • der durchschnittliche Gemeinderat investiert monatlich ca. 34 Stunden in die ehrenamtliche Tätigkeit
  • größten Zeitaufwand  erfordert die Ratsarbeit
  • Gefolgt von der Ausschussarbeit
  • persönlichen Sitzungsvorbereitungen
  • der Fraktionsarbeit
  • und zuletzt den Kontakten zu Vereinen und Bürgern


Das Sozialprofil der Gemeinderäte

  • Die Zahl der bis zu 25-jährigen Gemeinderäte liegt bei 0,6 %
  • Der Anteil zwischen 25 – 35-jährigen liegt bei 3 %
  • Eine deutliche Mehrheit (35 %) zeichnet sich bei den 45 – 55-jährigen ab
  • Die Altersgruppe von 55 – 65 Jahren ist mit (30 %) in den Gremien vertreten
  • Knapp 14 % der befragten Gemeinderäte sind über 65 Jahre alt
  • Der Frauenanteil bei der Untersuchung betrug insgesamt 24 %
  • 85 % der Gemeinderäte sind verheiratet
  • knapp 50 % der befragten Gemeinderäte haben Fachhochschulreife oder Abitur
  • Insgesamt sind 82 % der Befragten erwerbstätig
  • 18 % sind nicht erwerbstätig
  • Bei den Erwerbstätigen sind die am stärksten vertretenen Berufsgruppen die Angestellten mit 34,2 %
  • die Beamtinnen und Beamten mit 13,6 % 
  • die Freiberufler mit 10,8 %
  • Wichtig für eine Wahl im Gemeinderat ist auch die lokale Verwurzelung der Gemeinderäte in ihrer Gemeinde.
  • Auffallend ist auch, dass über ¾ der Gemeinderäte aus beiden Landesteilen seit mehr als 30 Jahren oder schon immer in der Gemeinde leben, somit als Einheimische zu bezeichnen sind.

Einladung zum Bürgergespräch am 12.02.2009

Februar 9, 2009



Wir laden Sie recht herzlich ein zum

Bürgergespräch

im Kaiserstühler Hof am Donnerstag 12.2.09 um 20Uhr

Diskutieren Sie mit uns über Gewesenes und Zukünftiges

Wir freuen uns auf Ihr Kommen