Lichtverschmutzung - Nachts in Rust

Dezember 28, 2018

Dieses Bild entstand im am 25. Dezember kurz vor 22 Uhr.

Es zeigt den Nachthimmel in Rust und die vorhandene Lichtverschmutzung.

 

 


Die Grenzen des Wachstums und die Seilbahn

Dezember 13, 2018

Schon seit vielen Jahren stellt sich die Frage, ob die räumliche Expansion des Europa-Parks so wie bisher weitergehen kann, zu Lasten der Bevölkerung und der Natur.

Die planerischen Entwicklungsmöglichkeiten der Gemeinde Rust sind in absehbarer Zeit erschöpft. Durch die rasch aufeinanderfolgende Erschließung von Baugebieten versucht die Verwaltung dem stetigen Druck auf dem Wohnungsmarkt Rechnung zu tragen. Mit der steigenden Zahl von Wohnungssuchenden (vornehmlich aufgrund des Zuzugs von Mitarbeitern des Europa-Parks) kann die Bautätigkeit für den freien Wohnbau indes nicht mithalten.
Nicht zuletzt auch aufgrund von ca. 200 bisher baurechtlich nicht genehmigten Beherbergungsbetrieben ist in Rust zu wenig Wohnraum für „Dauerwohnen“ vorhanden. Diesem Umstand tritt die Gemeindeverwaltung nun endlich mit einem neuen Konzept und neuen Bebauungsplänen entgegen. Ein richtiger und wichtiger Schritt für die Bevölkerung. Es geht darum, dass nicht nur Gäste des Freizeitparks eine gute Unterkunft brauchen, sondern auch diejenigen, die Rust ihre Heimat nennen wollen.

Im Süden und Westen sind die Grenzen des Grünzugs und der Naturschutzgebiete erreicht. Im Osten hat sich die Gemeinde, durch die Überlassung großer Flächen an den Zweckverband ZVT zur Förderung des Tourismus (sprich für Bautätigkeiten des Europa Parks), selbst jeglicher Entwicklungsmöglichkeiten beraubt. Da bleibt nicht mehr viel übrig für die nächsten Jahrzehnte... und man kann sich schon die Frage stellen, wie unsere Enkel und Urenkel Rust einmal vorfinden werden und wo sie denn wohnen könnten?

Die Grenzen des räumlichen Wachstums sind spürbar erreicht! Das merkt auch das Unternehmen Mack.

Durch die Überlassung des ZVT-Gebietes zum Bau von Hotels und „Wasserpark“ hat der Wachstumsdruck zunächst ein Ventil gefunden. Aber ob das genügt für die Zukunft? Es ist damit zu rechnen das große Teile des 140 ha großen Zweckverbandsgebietes bald für die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur benötigt werden. Die aktuelle Parkplatzsituation ist nicht mehr tragbar. Der Kollaps des Verkehrs ist an vielen Tagen bereits Realität. Man hat sich bisher stets geweigert, sich etwas Anderes als immer mehr Parkplätze mit hohem Flächenbedarf einfallen zu lassen. Dieses System ist am Ende, da immer mehr Menschen den Park besuchen wollen. Die Geschäftsführung des Freizeitparks spricht von sogenannten Überlauftagen und Überlaufparkplätzen. Man meint damit mehr oder weniger geordnetes Parken auf den Wiesen, nur wenige Meter von den Grenzen der Naturschutzgebiete „Elzwiesen“ und „Taubergießen“ entfernt.

Der Europa Park ist mit in der Pflicht diesen Zustand zu beenden und verträgliche Lösungen zu schaffen.

Neue Parkplätze müssen her. Die Unternehmer des Parks möchte diese gerne im Elsass erschließen. Sicherlich sind die dortigen Gemeinden, in der strukturschwachen Region, berechtigt dankbar über jeden, welcher Interesse an langfristigen Investitionen zeigt. Es macht jedoch überhaupt keinen Sinn, die Probleme vor Ort in Rust durch neuen Flächenverbrauch im Elsass lösen zu wollen. Das sind letztlich nur vorgeschobene Argumente. Geht es der Unternehmerfamilie dabei tatsächlich um das Verkehrs- und Parkplatzproblem in Rust? Geht es nicht eher darum, im Elsass zunächst eine Feriendependance zu schaffen, die man dann über die Jahre (a la Rust) nach und nach, mit Geduld und unternehmerischen Geschick, erweitern kann?

Da käme eine Seilbahn zwischen Diebolsheim und Rust gerade recht. Ein verbindendes Element der deutsch- französischen Freundschaft? Eher ein Mittel, um die Grenzen des Wachstums zu überwinden und eine weitere Attraktion zur Steigerung der Besucherzahlen. Jeder Versuch, das Seilbahnprojekt als Medium des ÖPNV oder als Symbol der deutsch-französischen Freundschaft darzustellen, ist lächerlich.

Die Bürger der Region brauchen keine Seilbahn durch den Taubergießen. Nur das Unternehmen Mack will diese Bahn. Um sich den Weg für zukünftiges Wachstum zu ebnen.

Zwischen den Gemeinden links und rechts des Rheins befinden sich mit die wertvollsten Naturschutzgebiete welche Europa zu bieten hat. Nicht ein Quadratmeter Naturschutzgebiet darf für den Bau einer sinnlosen Seilbahn geopfert werden. Den „europäischen Gedanken“ als Argument für einen unumkehrbaren Eingriff in ein hochwertiges europäisches Schutzgebiet anzuführen, grenzt an Schizophrenie.

Ich zitiere einen Leserbrief aus der Badischen Zeitung: „So etwas tut man nicht!“
Und ich ergänze: Auch nicht in 5 Jahren!


Eine Seilbahn ja, aber wo?

Dezember 6, 2018

Nach der Sensationsmeldung über die Vision „Seilbahn von Frankreich in den Europapark“ wundert sich ein Ruster, lebend an einer Durchgangsstraße des „Erholungsortes“, über die schon zustimmende Reaktion der höheren Beamten aus Freiburg und Offenburg. Für das Naturschutzgebiet Taubergießen sieht man wohl keine unüberwindbaren Hindernisse, konnte man erfahren. Wenn in diesem Zusammenhang auch noch der Begriff Ökologie verwendet wird, dann ist dies einfach absurd. Wie für naiv hält man uns denn? Bei diesem Projekt geht es dem Unternehmen ausschließlich und einfach nur darum, eine neue Besucherschicht zu erschließen!

Für die Ruster geht es aktuell um ganz andere Themen. Sie haben zwar jetzt die neue Brücke an der Autobahn eingeweiht, die Dame und die Herren, die geschaufelt haben mit den Spaten. Aber damit wird die Verkehrssituation zum Freizeitpark nicht gelöst. Am Kreisel bei Colloseo kommt es zum ersten Rückstau, der sich fortsetzt beim zweiten Kreisel und den Gipfel erreicht bei der Einfahrt in der Großparkplatz. Jetzt werden dann die Autos über Feldwege umgelenkt auf die Wiesen weit hinter dem Park, nur 50 m vor dem sogenannten „Naturschutzgebiet Taubergießen“. Ist dort gefüllt, dann fahren die Autos wieder nach Osten und Süden oder gar ins Dorf am Rande des Freizeitparks. Verkehrsnachrichten machen die Besucher scheinbar schlau und diese lenken ihre Autos bei Herbolzheim oder Grafenhausen schon dort von der Autobahn über die Land- und Kreisstraßen nach Rust, durchs „beschauliche Dorf“. Am Kreisel bei Hotel „Colloseo“ entstehen weitere Rückstaus nach Norden und Süden. Viele Besucher verlassen die Autoschlange im Ort und parken im Irgendwo. Dies ist die Realität.

Statt der Vision „Seilbahn“ ist es deshalb unbedingt erforderlich, den Zugangsverkehr von der Autobahn zum Europapark besser zu organisieren, aufzuteilen und zu splitten. Unmittelbar an der Autobahnausfahrt muss ein Teil der Fahrzeuge in ein Parkhaus oder Parkdeck gelenkt werden. Weitere Fahrzeuge muss man dann auf (in) einem Parkdeck/Parkhaus bei der Wasserwelt unterbringen. In ein Parkhaus, unmittelbar südwestlich des Kreisverkehrs beim „Colloseo“ sind weitere Autos abzuleiten. Die so reduzierte Autoschlange lässt sich somit entspannter auf den Großparkplatz lenken und auch dort muss letztendlich und endlich(!!) ein Parkdeck entstehen, darunter ein Buswendeplatz, um diese Fahrzeuge wieder über den Zubringer zur Autobahn fahren zu lassen und nicht mehr durchs Dorf. Im Westen der Ruster Gemarkung kann man nicht weitere Äcker zu Wiesen einsäen, damit daraus immer wieder neue Parkierungsflächen werden. Wie man die Besucher von den Parkhäusern zum Freizeitpark bringt? Kein Problem: Baut doch eine Seilbahn von Ringsheim nach Rust!

Bei allem Verständnis für das Wachstum eines Unternehmens ist es auch Aufgabe einer Firma, für eine adäquate Verkehrsinfrastruktur zu sorgen. Diese Forderung müssen Politiker jeder Ebene und auch verantwortungsvolle Beamte gegenüber dem Unternehmen mutiger vertreten, denn sie haben auch Verantwortung für unsere Heimat, Natur und Schöpfung. Deshalb Lösung der geschilderten Probleme statt Eingriff in den Taubergießen, der dem Unternehmen schließlich noch nicht gehört.


Wasserpark ZVT Rust-Ringsheim

April 4, 2015

In der BZ war im Juli 2014 zu lesen: "Ein guter Anfang!"
Das war es in der Tat, dieses angepeilte Großprojekt in die Öffentlichkeit zu holen
und damit in den Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern zu treten.
Nach 2 Informationsveranstaltungen, die als Dialog beschrieben wurden, folgte eine öffentliche Veranstaltung zum Thema Ökologie und Naturschutz im Bereich des ZVT.
 
Um es gleich vorweg zu nehmen, der Input von Naturschutzverbänden, die man ja hier an vorderster Front wähnt (es geht immerhin um viele Hektar Fläche, die landwirtschaftlich oder als Wiesengelände genutzt werden), war gleich Null, obwohl diese explizit eingeladen waren sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen. Dass von dieser Seite keinerlei Reaktion kam, wirft Fragen auf, werden doch ständig Versiegelung und Bebauung kritisiert und mit Presseberichten untermauert, hier scheint man sich nicht mit der Thematik befassen zu wollen oder zu können.
 
Nun aber zur Veranstaltung. Wenn schon die Verbände fernblieben, die Bürgerinnen und Bürger, hauptsächlich aus Rust, taten dies indes nicht.
Für viele doch überraschend, kamen, lt. Pressebericht vom 16.1.2015, rund 200 Zuhörer zum Thema Ökologie in die Rheingießenhalle, um sich über den Planungsstand zu informieren.
Der Tenor sei, hier ein Satz aus der Pressemitteilung, dass in allen Problembereichen bei der Umsetzung der Wasserparkpläne die Fachleute  auch Lösungen sehen.
Dies wird aber nicht der Fall sein und auch die Aussage, dass das Landschaftsbild durch die Bebauung eher aufgewertet wird liegt im Auge des Betrachters.
 
Aber nun zur Veranstaltung zum Thema Ökologie.
Hier einiges Stichworte, die in der Presse bereits erwähnt wurde:
Umwelt, Artenschutz (hier speziell Fledermäuse)
Aber es gilt weit aus mehr Themenfelder die sehr wichtig sind bei einer solch massiven Bebauung, die z.B. wären:
Umwelt und Naturschutz, Lärm, Licht, Schutz der Menschen vor Lärm und Licht, etc...
 
Vorweg:
Bereits beim Bau der neuen Zufahrtsstrasse zum Europapark wurden bzgl. eines Korridors für die Tiere große Fehler gemacht, diese gilt es nun zu korrigieren. Das Landratsamt muss sich aktiv mit dem Thema befassen.
In der Veranstaltung haben Vertreter der Jägerschaft bezweifelt, dass ein Korridor mit Unterführung von zehn Metern Breite ausreiche. Zudem müsste es getrennte Korridore für Tier und Mensch (Fußgänger/Radfahrer) geben. (klar, denn wo gibt es denn so was - das wäre u.U. für beide Seiten prekär!? )
Die Experten, so die Aussage, stützen sich auf die gesetzlichen Vorgaben. Dies stimmt wohl so, die Frage darf an dieser Stelle aber erlaubt sein, ob das ausreichend ist. Es gibt andere Bereiche, wo die gesetzlichen Vorgaben flexibler ausgelegt werden, wenn es denn den Interessen dient.
Auch die Aussage von Herrn Babik, Freiburger Planungsgruppe Landschaft und Umwelt, dass die Bebauung auf das Ruster Kleinklima (Winde, Luftqualität) keine negative Auswirkung hat, ist gelinde gesagt nicht nachvollziehbar. Wo doch Berichte existieren ( sicherlich anderswo in Deutschland ), die etwas völlig anderes sagen, wenn z.B. dass hohe Gebäude die Windzirkulationen verändern oder wenn riesige ebenerdige Parkplatzflächen geschaffen werden, deren Blechbestand sich im Sommer auf über 60°C, aufheizen und sich das Kleinklima sehr wohl verändert ... aber wie gesagt, nicht in Rust! Hier einen Fachmann für Klima einzuschalten wäre der richtige Weg, um die Klimasituation des gesamten Ortes einmal grundsätzlich zu beleuchten.
Ebenso ist folgende Aussage von Herrn Laufer zum Artenschutz und Schutzräume für Vögel sehr interessant, wie in der Presse zitiert wurde:
"Vögel sind aber lernfähig und suchen sich alternative Lebensräume."
Diese Lernfähigkeit wollen wir einfach so stehen lassen.
Dass auf der Fläche für andere von Bebauung und Betrieb des Wasserparks betroffene Arten im Untersuchungsraum (Amphibien, Insekten, Rehwild, Schwarzwild oder Fuchs) kein strenger Artenschutz gilt ist zwar gesetzeskonform aber traurig.
Gut hingegen ist das Zitat, dass in sensiblen Bereichen eine Störung durch Licht und Lärm vermieden werden soll.
Hier möchten wir folgende Formulierung von Herrn Kreft aus dem Zeitungsbericht einfügen:
Zitat:"...ebenso will der Park durch Betrieb und durch Veranstaltung zusätzliche extreme Lärmbelastungen vermeiden." Allerdings so Herr Kreft, sei festzustellen, dass es durch den Verkehr bereits eine Vorbelastung gebe.
Hier unsere Frage: Was soll diese Feststellung aussagen???
Eines ist indes klar: Lärm macht krank und ist kann tödlich sein, wie die WHO in Studien unwiderruflich belegt hat und zwar nicht nur Lärm mit hoher Lautstärke sondern Permanentlärm und dazu zählt der Verkehr und sonstige wiederkehrende Lärmpeaks. Es ist klar, dass diese Aussage von einigen sogenannten Fachleuten ins Lächerliche gezogen wird, aber nichtsdestotrotz ist diese Tatsache erwiesen und zwar wie gesagt von der WHO. Hierauf muss reagiert werden.
Und in Rust wird nicht nur die Tierwelt, sondern auch wir Menschen durch weitere Erweiterungen zusätzlichem Lärm ausgesetzt. Die Bewohner der Austraße, Fischer,- und Hausenerstraße und angrenzenden Bereichen müssen seit Jahren immer mehr unter den Lärmemissionen des Europaparks leiden.
Ein weiteres Thema in diesem Kontext ist das Thema Lichtverschmutzung.
Seit Jahren ist unser Dorf sehr starker Nachtdauerbeleuchtung ausgesetzt. Dies wird für jedermann sichtbar, der sich nachts unserem Dorf nähert. Permanente Bestrahlung durch Kunstlicht ist schädlich, auch dies belegen Studien. Eine über mehrere Monate laufende Studie der Universität von Exeter, England zeigt deutlich, dass künstliche, nächtliche Beleuchtung Ökosysteme beeinflusse. Der Effekt war beim gelblichrötlichen Licht, das die immer noch häufig eingesetzten Natriumdampflampen abgeben, geringfügig höher als beim weißen Licht moderner LED´s. Die Studie zeige, wie tiefgreifend künstliches Licht Ökosysteme verändern kann.
 
Fazit: Die ökologischen Eingriffe werden nicht unerheblich sein, Es geht nicht um die Ablehnung eines Projekts, aber die Bürgerinnen und Bürger müssen die Entwicklung kritisch begleiten können um eventuelle Fehlentwicklungen zu begegnen zu können und die Möglichkeit haben nachzuweisen, dass der Standort der falsche ist.
Es geht um unser Dorf, um unser Heimat und die Weitergabe dieser Heimat an unsere Kinder.
Es kann nicht sein, dass eine einzige Generation die Weichen derart stellt, dass für nachfolgende Generationen keinerlei Handlungsspielraum in der Entwicklung ihres Umfeldes in dem sie leben mehr möglich ist.





Pläne die begeistern könnten

Juli 18, 2014

Nach fast zehn Jahren Gerüchteküche war es nun soweit; die Macher des Europa-Parks haben einige Ihrer Ideen zum Thema Wasserpark der Öffentlichkeit vorgestellt. Zunächst vormittags in einer Pressekonferenz, dann abends in einer "Bürgerforum Rust"" genannten Infoveranstaltung für die Bevölkerung. Ein wichtiger Schritt für alle Beteiligten.

Zunächst wurden die Gründe für den Bau des Spaßbades erläutert: Ein Wasserpark sei in der stark umworbenen Welt der Freizeitindustrie ein unabdingbares Element für weiteres Wachstum und diene damit der Sicherung des Unternehmenserfolgs und der Arbeitsplätze im Park und dessen Umfeld.
Ein "Indoor Wasserpark" bietet die Chance in den Wintermonaten freie Hotelkapazitäten zu belegen. Man rechnet mit bis zu 600.000 Gästen pro Jahr, die sich nach Meinung der Planer überwiegend aus den Hotelgästen des Parks rekrutieren werden. Interessant war an dieser Stelle, das die Aussage auf der Pressekonferenz "konkrete Pläne werden noch nicht veröffentlicht, um der Konkurrenz keinen Vorschub zu leisten" der Aussage am Abend "wir können nichts Konkretes zeigen, da es noch keine konkreten Pläne gibt" widersprach.
Der Wasserpark soll eine Spaßwelt für Familien sein: großes Wellenbad, viele Rutschen, Lazy River, Strandfeeling, Surf-Simulator, Restaurationen, Shopping, usw. Dagegen bleiben Wellness- und Saunawelten den bestehenden und neu geplanten EP- Hotels vorbehalten, werden wohl dort angeboten.

Klingt ja alles ganz schön - wenn da nicht der Standort direkt vor unserer Haustür wäre.

Mit vielen Bildern aus der ganzen Welt sollten in der Infoveranstaltung beispielhaft die Möglichkeiten eines Wasserparks aufgezeigt werden, sollten die Emotionen geweckt werden, welche die Spaßwelten sicherlich bei vielen Menschen erzeugen. Leider wurde nie erwähnt, das fast alle diese Bäder in Übersee und Europa auf der grünen Wiese, an abgelegenen Stränden oder mitten in Touristencentren gebaut wurden und nicht 150m neben einem Wohngebiet. Kann jeder gerne selber googeln!

Fast alle Fragen und Probleme, welche von den Bürgern gestellt wurden, hängen am gewählten Standort.

Insbesondere die Fragen nach der Lärmbelästigung für die Bürger und den Verkehrsproblemen im und um den Ort. Die Frage nach der Standortalternative weckte bei einigen Menschen, insbesondere auch einigen Gemeinderäten heftige Emotionen. Hier beißt die "Bürgerbeteiligung" von der ersten Sekunde an auf Granit. Der Standort wäre eine vollendete Tatsache, die nicht mehr zur Diskussion stehe. Die genannten Gründe wie Planungssicherheit für die Bauherren, Nähe zu den bisherigen Hotels, einfachere Erschließung der Infrastruktur (?), kürzere Wege zum EP lassen darauf schließen, das schon vor langer Zeit in den zuständigen Gremien, ohne jegliche Bürgerbeteiligung, in nichtöffentlichen Gesprächen und Sitzungen Entscheidungen im Einvernehmen mit der Familie Mack getroffen wurden, die heute als unveränderlich dargestellt werden und die nur den Zielen des Parks Rechnung tragen.
Da es nach Aussage aller Beteiligten noch keine konkreten Planungen gibt, müsste der Standort aber durchaus noch diskutabel sein. Einzig die Tatsache, dass die Gemeinde die von der evangelischen Kirche erworbene landwirtschaftliche Fläche an die Firma oder die Familie Mack weiterverkauft hat, kann und darf nicht als Standortentscheidung gelten. Die Standortwahl wurde ohne echte Bürgerbeteiligung im stillen Kämmerlein getroffen und stößt bei vielen Bürgern auf berechtigtes Unverständnis. Der Hinweis, dass es nun mal so ist und man eine einmal getroffene, demokratische Entscheidung akzeptieren müsse hilft da nicht weiter.
Die Fläche des Zweckverbands beträgt ca. 140 ha. Wenn der politische Wille vorhanden wäre, könnte der EP die bereits erworbene Fläche leicht gegen eine weitaus größere Fläche in Autobahnnähe tauschen. Mehr Platz für Entwicklung, mehr Freiräume für die Planer, keine Hochspannungsleitung, keine Probleme mit Wildwechsel und weniger Lärm und Verkehr für die Ruster Bürger. Das der alternative Standort nicht dem Wunsch der Familie Mack entspricht, müsste den Gemeinderäten zum Wohle der Bürger egal sein. Ist es aber wohl nicht?!




Kommentar zu "Der Wasserpark in Rust kommt"

April 15, 2014

Kommentar zum Artikel im "Breisgau Kurier" vom 09.04.2014


In einem kleinen Artikel zum Stand des Planungsverfahrens des Wasserparks in Rust wird Herr Roland Mack mit den Worten zitiert "Es gibt keine K.o. Kriterien".
Herr Mack scheint die Inhalte der noch nicht fertig erstellten Gutachten besser zu kennen als die Mitglieder des interkommunalen Zweckverbands der Gemeinden Ringsheim und Rust. In dessen letzter öffentlicher Sitzung konnte (oder wollte?) noch niemand konkrete Aussagen zum Stand des Verfahrens kundtun.

Alleine der Begriff "Wasserpark" ist schwer zu durchschauen. Wenn man in den Lageplan des interkommunalen Gewerbegebiets Spaßes halber die Fläche des Freibades in Herbolzheim hinein kopiert, wird es einem Angst und Bange. Die Fläche des Herbolzheimer Bades inkl. aller Liegewiesen verschwindet förmlich in den fast 40 ha "Wasserpark". Wie groß kann ein Schwimmbad sein? Da bleibt viel Platz für Hotels, Freilichtrestaurants und Show-Bühnen... Und wenn die Familie Mack einen solchen zweiten Park plant, kann man davon ausgehen das nicht gekleckert sondern geklotzt wird. Der ""Wasserpark" wird in seiner Größe und seiner Gestaltung bestimmt neue Maßstäbe in Europa setzten, um damit eine neue Dimension der Besucherzahlen zu eröffnen.

Die langfristigen und nicht mehr zu korrigierenden Auswirkungen eines zweiten Parks vor den Toren des Dorfes kann niemand von der Hand weisen: Das Erscheinungsbild, des Jahrhunderte alten Dorfes wäre damit endgültig verloren. Eingekreist zwischen Wasserpark, Zufahrtsstraßen, Europapark und tausenden von Parkplätzen wird dem Ort jegliche weitere räumliche Entwicklungsmöglichkeit genommen.

Auch wenn die aktuellen Gutachten keine übermäßige Lärmbelästigung für die Bevölkerung von Rust bescheinigen wird niemand leugnen können, das ein neuer Park mit Millionen von Besuchern weiteren Lärm und Verkehr in unseren Ort bringen wird.

Der Ruster "Altbürgermeister" Herr Gorecky wurde in seinen letzten großen Interviews mit den Worten zitiert "Der Charakter des Dorfes muss erhalten bleiben". Der Bau eines zweiten Freizeitparks vor den Toren von Rust, würde diesem frommen Wunsch den Todesstoß versetzen.

Selbst wenn alle Gutachten zur Umweltverträglichkeit eines "Wasserparks" den Baumaßnahmen keine Steine in den Weg legen, heißt das nicht, dass der Bau einer solch groß dimensionierten Anlage bereits genehmigt ist.
Weder die Gutachter, welche die Auswirkungen u. a. auf Flora, Fauna und Hydrologie testieren noch Herr Mack entscheiden über den Bau eines neuen Parks, sondern die Menschen in den zuständigen Behörden. Und hierzu zählt vor allem auch die Gemeinde Rust mit ihrem Gemeinderat und dessen Mitgliedern im interkommunalen Zweckverband.

Wenn der Gemeinderat gegen den Bau eines "Wasserparks" stimmt, wird dieser auch nicht gebaut! Nicht Herr Mack entscheidet über die Zukunft unseres Dorfes sondern unsere Gemeinderäte und der Bürgermeister.
Dieser Verantwortung, die jedes Gemeinderatsmitglied aktuell für die Zukunft unseres Dorfes trägt, muss sich jeder bewusst sein.

Dass die Bewohner von Rust bisher in keiner vernünftigen Weise über die Planungen informiert wurden, geschweige denn eine echte Bürgerbeteiligung erfolgte, ist irgendwie typisch für unser Dorf.

Die ABfR fordert eine sofortige Offenlegung der aktuellen Pläne, eine öffentliche Diskussion über den Standort an der A5, Vor- und Nachteile des "Wasserparks" und dessen Auswirkungen.

Hinsichtlich der anstehenden Gemeinderatswahl erwarten wir eine klare, öffentliche Aussage eines jeden Gemeinderatskandidaten zu diesem Thema. Die Bürger müssen vor der Wahl wissen, wofür die Kandidaten stehen.



Europapark - Massive Expansion östlich der Elz

Juli 11, 2010

In 2008 wurden 15 Hektar arrondiert. (Die BZ dazu)
Nun soll trotz allem eine neue Fläche erschlossen werden und dies erstmals östlich der Elz.

Es wäre schön gewesen, wenn....
Wir hätten einiges aus diesem Gebiet machen können.....


Artikel in der Badischen Zeitung vom 20. Mai 2010: Weil der Europa-Park Pläne für ein fünftes Hotel in der Schublade hat, musste der Gemeinderat den Bebauungsplan für den vorgesehenen Standort östlich der Elz gegenüber dem "Colosseo" ändern.

....vielleicht wäre auf Teilen ein kleiner Bürgerpark entstanden, mit Spielplatz, wie eine andere Fraktion im Gemeinderat vorgeschlagen hat, wir hätten wir uns einen Minigolf und Bouleplatz vorstellen können, und vor allem einige kleine Gewerbebetriebe.
Stattdessen wird aller Wahrscheinlichkeit nach ein Hotelkomplex mit ca. 1000-1200 Betten entstehen, wie in der BZ zu lesen war.
Wieder eine Fläche, die für uns Ruster nicht ohne Beeinträchtigung nutzbar sein wird.