Stellungnahme der Aktiven Bürger für Rust zum Aufstellungsbeschluss Bebauungsplan Wasserpark

April 7, 2014

12. Februar 2014 - Sitzung der Verbandsversammlung des Zweckverbands Tourismus-Dienstleistungen-Freizeit Ringsheim/Rust

In der heutigen Sitzung muss der Aufstellungsbeschluss erneut gefasst werden. Ich werde dem Beschlussvorschlag nicht zustimmen. Ebenso werde ich, aufgrund vieler unabsehbarer Folgen, auch zukünftig, als Vertreterin der ABFR im ZVT, gegen die geplante Realisierung des Wasserparks stimmen. Ich bitte den Vorsitzenden des Zweckverbands umgehend die Öffentlichkeit über den geplanten Umfang des Projekts zu informieren und die Dimensionen, sowie Art und Weise der Ausführung ausführlich und transparent darzulegen. Das öffentliche Interesse und das Wohl der Ruster Bürger muss im Vordergrund stehen. Erst nach Herstellung der Öffentlichkeit ist dieses Gremium in der Lage, solch weitreichende Entscheidungen zu treffen. Begründung für die Ablehnung: Der Wasserpark ist in der geplanten Dimension und Ausführung am absolut falschen Standort. WENIGER als 200m von unserer zukünftigen Wohnbebauung entfernt, wird er gravierende negative Folgen für unsere Dorf und seine zukünftige Entwicklung haben. Die Lebensqualität der Bevölkerung - mindestens im Südwesten Rusts (Oberfeld, Ellenweg, Ettenheimer Weg) wird extrem beeinträchtigt, nicht nur durch Lärm, Licht und Verkehr. Der Ellenweg wird für uns Bürger wegfallen und somit ein weiterer Weg in die Natur auf der wir kreuzungsfrei und sicher in das Naherholungsgebiet Oberwald gelangen. Schon durch die neue Zufahrtsstraße zum Europapark wurde der Zugang zum Oberwald erschwert. Ebenso wird es bei diesem Großprojekt gravierende ökologische Auswirkungen geben: Durch Versiegelung großer Flächen kann sich auf Dauer das Klima im Dorf verändern. Ein Austausch der Luft (Wärme) durch die direkte Bebauung am Dorf wäre nicht mehr möglich. Durch die geplanten großflächigen Parkplätze wird sich ein weiteres Mikroklima entwickeln und das Wetter in der Region wird zusätzlich negativ beeinflusst (Situation wie am vorhandenen Großparkplatz: warme Luft steigt nach oben und durch die Reflexion der Fahrzeuge im Sommer verändern sich die Luftströme bzw. die Thermik.) Das Wild wird zusätzlich in seinem Wanderverhalten eingeschränkt bzw. ein Wanderverhalten von dem Gebiet Oberwald und Sindel-Wald wird nicht mehr möglich sein. Vielleicht sind noch mehr Wildunfälle als bisher zu erwarten. Außerdem ist stark zu befürchten, dass sich der enorme Wasserbedarf langfristig negativ auf unsere Wasserversorgung und auf die Grundwasser-Situation auswirkt. Auch Setzungen in vorhandenen Baugebieten könnten möglich sein, dies wurde bisher alles noch nicht untersucht. Bei der Einteilung des ZVT-Gebietes war nicht abzusehen, dass das Projekt WP solche Dimensionen erreicht und die jetzige und zukünftige Wohnbebauung in solchem Maße tangiert. Wenn überhaupt, wäre ein Standort in Autobahnnähe, d.h. im östlichen ZVT-Gebiet, die bessere Lösung. Ich bitte alle hier anwesenden Entscheidungsträger das Verfahren umgehend zu stoppen und den Standort kritisch zu hinterfragen und zu überdenken. Wir haben kein Zeitproblem und müssen nicht in dieser Eile weitreichende Entscheidungen treffen. Die Mitglieder des Zweckverbandes und der beiden Gemeinderatsgremien sind Herr des Verfahrens. Schließlich haben wir lange genug auf eine Entscheidung des Investors warten müssen, deswegen sollten wir alle Einflüsse und Folgen genau abwägen und dann entscheiden.

Elke Ringwald ABfR