Bürgerinformationsveranstaltung am 16.01.2008

Februar 9, 2008

Die Bürgerinformationsveranstaltung zur Europa-Park Erweiterung fand am 16.01.2008 im neuen Rathaus um 18.00 Uhr statt. Leider besuchten nur sehr wenige RusterInnen diese Veranstaltung. Mögliche Gründe könnten im Desinteresse der Bevölkerung liegen, in der frühen Uhrzeit (z.B. Gemeinderatssitzungen finden nicht vor 19.30 Uhr statt) oder auch aufgrund der Unwissenheit, dass es sich beim Bebauungsplan "Storetten II" um eine Europa-Park Erweiterung von rund 10 Hektar Richtung Taubergießen handelt. Bürgermeister Gorecky begrüßte die Anwesenden und die dazu geladenen Experten: Hr. Allgaier (Architekt des Europa-Parks und der Gemeinde Rust), Hr. Rink (Lärmgutachter), Hr. Babick (Naturschutzbehörde). Zunächst stellte Hr. Allgaier Pläne vor. Der Auslöser für die Erweiterung des Europa-Parks ist demnach die Konzipierung einer zukunftssicheren Zu- und Abfahrt der Besucher um eine endgültige Lösung zu erreichen. Hier die wichtigsten Eckpunkte: Die Erweiterungsfläche wird eingegrenzt durch eine neue Zufahrtsstraße zum großen Parkplatz, wobei die bestehende Einfahrt zum Parkplatz bleiben soll, da laut Verkehrsgutachten dies die beste Lösung sei. Die im Bebauungsplan einzutragenden Merkmale, wie z. B. Höhe der Gebäude soll vom bisherigen Bebauungsplan der ersten EP-Erweiterung (in dessen Gebiet auch der Silverstar liegt) übernommen werden. Sprich keine Höhenbegrenzung. Im Randbereich werden die Höhen auf 15, bzw. 8 m beschränkt. Derzeit ist angedacht im Gebiet von den Hotels aus am nächsten (gelbe Fläche), Achterbahnen etc. zu bauen. Dann kommt ein Bereich der für die Verwaltung und den internen Bauhof gedacht ist (orange Fläche) und dann kommt ein Bereich, auf dem angeblich noch nicht klar ist was darauf gebaut wird (grüne Fläche). Allerdings müssen laut Bürgermeister Gorecky alle die in diesem neuen Gebiet zu bauenden Gebäude und Fahrgeschäfte einzeln zunächst vom Gemeinderat genehmigt werden. Im aktuellen Plan (der allerdings nicht auf der Informationsveranstaltung gezeigt wurde) wird ein Geh- und Radweg sowohl im östlichen als auch im westlichen Bereich der Straße eingezeichnet. Laut Bürgermeister Gorecky kommt auf vielfachen Wunsch der BürgerInnen und der Gemeinderäte auf jeden Fall ein Weg im östlichen Bereich. Eine Überquerung der vierspurigen Straße wird derzeit noch diskutiert. Der westliche Geh- und Radweg dient mehr der Anbindung an die Privatgelände und ist dementsprechend nicht zwingend durchgehend notwendig. Im westlichen Bereich ist abschließend ein Grünbereich eingeplant, der mit entsprechenden Hecken etc. bepflanzt werden soll. Hr. Rink stellte das Lärmgutachten, bzw. dessen Ergebnisse vor. Man muss allerdings dazu sagen, dass die Werte nicht gemessen wurden, sondern nur auf Schätzungen und Festsetzungen beruhen. Dementsprechend droht kein erhöhtes Lärmaufkommen und man bleibt trotz 10 Hektar mehr Fläche für Achterbahnen etc. im Bereich der zulässigen db(A)-Vorgaben. Hr. Rink, der bereits das Lärmgutachten für die Silver Star Achterbahn erstellt hatte, gab an, dass er damals bereits erklärte, dass es zu Spitzenzeiten zu erhöhtem Lärmaufkommen kommen könnte. Dies könnte nun wieder der Fall sein. Dies liegt selbstverständlich daran, was man zukünftig baut. Man darf also gespannt sein. Hr. Babick von der Naturschutzbehörde erklärte, dass es keine Bedenken gibt. Ausgleichsmaßnahmen sind allerdings nicht nur am Gebiet selber möglich, diese werden voraussichtlich wieder im Taubergießen durchgeführt. Im Anschluss an die Vorstellung der Experten hatten die BürgerInnen Gelegenheit ihre Fragen zu stellen. Die Erweiterung des Europa-Parks um 10 Hektar Richtung Taubergießen ist keine Kleinigkeit. Mit mehr Lärm, mehr Verkehrsaufkommen und weniger Erholung für Anwohner und Erholungssuchende ist zu rechnen. Da ist es kein Wunder, dass sich BürgerInnen über diese Planung aufregen, zumal sie die am 16.01.2008 gezeigten Planungen zum ersten Mal zu Gesicht bekamen. Man sollte deshalb doch den einen oder anderen Experten dahingehend schulen, damit die aufkommenden Gefühlsausbrüche seitens der bereits belasteten BürgerInnen nicht mit entsprechend unnützen Bemerkungen und Eingeschnapptheiten kommentiert werden. Ein Experte, der in einer Bürgerinformationsveranstaltung Planungen vorstellt, sollte mit Feingefühl auf die Befindlichkeiten eingehen können. Vor allem die bereits bestehende Lärmsituation und das künftig zu erwartende Lärmaufkommen machten den Anwesenden BürgerInnen Sorgen. Obwohl vom Lärmgutachter Hr. Rink darauf hingewiesen wurde, dass man im Bereich der zulässigen Vorgaben bleiben muss, gaben die BürgerInnen zu bedenken, dass man bereits jetzt Leidtragender dieses Unternehmens ist obwohl man angeblich im Bereich der zulässigen Werte bleibt. Bürgermeister Gorecky gab an, dass deshalb auch der Gemeinderat wünscht, dass unabhängig vom Landratsamt, das anscheinend regelmäßige Messungen durchführt, weitere Messungen durchgeführt werden sollen, um die Lärmsituation zu messen. Auch die Eingriffe in die Natur und der entsprechende Landschaftsverbrauch wurden von den BürgerInnen thematisiert. Obwohl angeblich bereits seit einem Jahr über diese Erweiterung öffentlich diskutiert wird, waren die anwesenden BürgerInnen über die Planung überrascht. Es bleibt zu hoffen, dass Gemeinderat und Bürgermeister eine für alle sehr gute Lösung des Lärmproblems trotz 10 Hektar Vergrößerung erzielen. Wie dies erreicht wird, steht nicht in der Macht der BürgerInnen. Ach ja: da die Erweiterung ausschließlich aufgrund der zukunftssicheren Zu- und Abfahrt der Besucher des Europa-Parks geplant ist, sollte sich das Unternehmen entsprechend an dieser Planung und Umsetzung beteiligen. Wir sprechen hier aber nicht nur von ideellen Eingaben"..