Lärmschutz für »Silver Star« bewilligt

August 15, 2007

Marcus Ande (Lahrer Zeitung)

Der Europa-Park darf an seiner Großachterbahn »Silver Star« einen Lärmschutz anbringen. Der Ruster Gemeinderat billigte das Vorhaben, nicht jedoch eine Bedingung, die der Freizeitpark an die kostspielige Lärmschutzmaßnahme geknüpft hat: eine Verlängerung der täglichen Betriebszeit des »Silver Star«. Hierüber will der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am 10. Oktober entscheiden. "Eine Lärmschutzwand soll die Geräusche der Fahrgäste eindämmen. Eine Entscheidung über das Werbeschild (Schriftzug »Silver Star«) hat der Gemeinderat vertagt." Wie berichtet, soll die Lärmschutzwand entlang des höchsten Punkts der Achterbahn und der nachfolgenden Abfahrt angebracht werden, weil dort die Geräusche der Fahrgäste am lautesten sind. Vom höchsten Scheitelpunkt geht es fast im freien Fall talwärts - aufregende Sekunden für die Fahrgäste, auf Dauer aber auch eine Nervenbelastung für Anwohner,; die das immer wiederkehrende Kreischen und Schreien zu Gehör bekommen. Laut einem vom Europa-Park erstellten Gutachten würde die Wand den Lärm um sieben Dezibel senken. Das Ausmaß verdeutlichte Bürgermeister Günter Gorecky: Bereits eine Reduzierung um drei Dezibel bedeute eine Halbierung des Lärmwerts. Wie Gemeinderat Harald Schwörer (Aktive Bürger für Rust) feststellte, relativieren die Gutachter jedoch ihre eigene Einschätzung, da »wegen der starken Schwankungen bezüglich des Beginns, der Dauer und der Intensität der Lautäußerungen der Fahrgäste« eine »quantitative rechnerische Prognose« der Lärmreduzierung nicht möglich ist, wie es im Schlusssatz des Gutachtens heißt. "Verwaltung schlägt eine Ausnahmeregelung für den Monat August vor"

Dennoch: Die Initiative zur 250 000 Euro teuren Lärmschutzmaßnahme wurde von den Gemeinderäten ausnahmslos begrüßt, die vom Europa-Park gleichzeitig gewünschte Ausdehnung der täglichen Betriebszeiten von neun auf 13 Stunden aber mit Skepsis beurteilt. Bislang darf der Europa-Park seine Großachterbahn zwischen 6 und 22 Uhr insgesamt neun Stunden auf Touren bringen, künftig strebt er eine ununterbrochene Betriebszeit von 8.30 bis 21.30 Uhr an. Die Gemeindeverwaltung könnte sich einen Kompromiss vorstellen: die Betriebszeit generell auf 8.30 bis 19.30 Uhr zu kürzen, nur im- Hochsaisonmonat August den Betrieb bis 21 Uhr zuzulassen und außerhalb des August nur an Tagen, an denen die Besucherzahlen 25 000 (bis 20.30 Uhr) oder 30000 (bis 21 Uhr) überschreiten.

Eine Entscheidung über die Betriebszeit soll in der Sitzung am 10. Oktober getroffen werden - und - darüber, ob der Europa-Park an der Lärmschutzwand in luftiger Höhe eine Werbetafel wird anbringen dürfen. Auf Vorschlag von Steffen Bühler (SPD) wird dieser Aspekt ebenfalls erst in der Sitzung in zwei Wochen behandelt.


Antrag: Lärmvermeidung in Rust

Dezember 21, 2006

In Zusammenarbeit mit den Bürgern von Rust wurde ein Antrag ausgearbeitet, der sich mit dem Thema Lärm und der Lärmvermeidung in Rust befasst.


Lesen Sie nun hier den ganzen Antrag!

Sehr geehrte Herren Gemeinderäte, sehr geehrter Herr Gorecky,

in unsere vielfältigen Veranstaltungen vor und nach der Wahl sowie Gesprächen von Hr. Gemeinderat Schwörer und anderen Vertretern unserer Wählervereinigung mit Ruster Bürgerinnen und Bürgern stellte sich deutlich heraus, dass sich viele durch verschiedene Lärmquellen im Orterheblich gestört fühlen. Ihnen allen deutlich wurde dieses Problem auchauf der Gemeinderatssitzung am 19. Juli 2004, wo durch mehrere Bürgerinnen und Bürger das Thema Lärm in der Frageviertelstunde aufgegriffen und Ihnen intensiv dargestellt wurde. Neben einzelnen, teilweise auch privaten, Problemen der Bürgerinnen und Bürger ist es jedoch immer wieder der Europa-Park, der durch seine öffentlichen und privaten Veranstaltungen bis in die späten Abendstundennegativ auffällt. Uns ist klar, dass zum normalen Betrieb des Europa-Parks Veranstaltungen - auch bis in den Abend hinein - gehören, allerdings sind wir der Meinung, dass man auch solche Veranstaltungen so organisieren kann, dass für die Bürgerinnen und Bürger keine Belästigung entsteht. Es ist oftmals auch eine Frage der Kommunikation zwischenGemeinde und Parkverwaltung und des respektvollen Vorgehens beiderseits, die diese Probleme aus der Welt schaffen könnten.Deshalb möchten wir in diesem Antrag bereits frühzeitig auf die auf unszukommende Halloween-Wochen im Park zu sprechen kommen. Dies wird die nächste größere Veranstaltung sein, die jedes Jahr mit erheblicher Lärmbelästigung einhergeht. Vor allem das jeden Abend stattfindende Feuerwerk empfinden nicht nur die Bewohner von Rust störend sondern auchunnötig. Aus diesem Grund ist es unserer Meinung nach angebracht dieses Problem frühzeitig mit der Verwaltung des Europa-Parks anzugehen, noch bevor die Lärmbelästigung einsetzt.Die Wählervereinigung "Aktive Bürger für Rust" beantragt deshalb zunächst kurzfristig (vor der Halloween-Phase) ein Gespräch mit der Verwaltung des Europa-Parks anzusetzen, an dem der Gemeinderat, Bürgermeister und Vertreter des Europa-Parks über geeignete Lösungen des anstehenden Lärmproblems diskutieren. Dabei sollte im Vordergrund stehen, dass eine Gemeinde, die das Prädikat Erholungsort anstrebt, nicht einer allabendlichen Lärmbelästigung dieser Art zustimmen kann. Außerdem ist die Zeit in der die Halloween-Feiern und Feuerwerke stattfinden immer noch eine von Bürgerinnen und Bürgern beider Konfessionen genutzte Zeit der Besinnung und des Gedenkens der Verstorbenen. Ein gewisses Maß an Respekt sollte auch hierüber zur Sprache kommen.Dieses Gespräch kann eine Basis für weitere konstruktive Gespräche zur Beseitigung störender Lärmemissionen bilden. Gleichzeitig beantragen wir, dass die Bürgerinnen und Bürger von Seiten der Verwaltung frühzeitig über Art und Umfang von genehmigten Veranstaltungen im Nachrichtenblatt informiert werden. Somit gibt man ihnen die Möglichkeit bei nächtlicher Ruhestörung geeignete Schritte einzuleiten. Wird dieses Thema von allen Gemeinderäten gleichermaßen als dringend angesehen, ist es bestimmt kurzfristig möglich für die Bürgerinnen und Bürger von Rust eine vernünftige und für alle annehmbare Lösung zufinden.

Mit freundlichen Grüßen

Harald Schwörer

Aktive Bürger für Rust